Wann hast du das letzte Mal bewusst wahrgenommen, wie der Wind durch die Bäume streift? Wann hast du das letzte Mal innegehalten, um den Geruch von frischen Brötchen tief einzuatmen?
Wenn es dir wie den meisten von uns geht, dann ist das wahrscheinlich schon länger her. Viele Menschen verbringen einen Großteil ihres Tages unbewusst, oder im sogenannten “Autopiloten”.
Dabei sind die Gedanken bei einem Gespräch, das vor Kurzem- oder Längerem- stattgefunden hat, bei den Vorbereitungen für das nächste Meeting, oder was sonst noch alles erledigt werden sollte.
Nur selten- oftmals zum Beispiel in der Natur, in der Gegenwart von Tieren oder beim Sport- lüftet sich diese Nebelwolke und unser Geist ist für kurze Zeit ganz präsent. Wir nehmen alle Geräusche um uns herum wahr und spüren den Wind auf unserer Haut.
Das ist ein kurzer Moment der Achtsamkeit.
Was ist Achtsamkeit?
Laut Jon Kabat Zinn bedeutet Achtsamkeit, das Ankommen im Hier und Jetzt, während der Geist dabei nicht urteilt. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich Achtsamkeit als eine Instanz in uns bezeichnen, die beobachten kann, was gerade jetzt ist.
Eine Instanz, die für die Wahrnehmung keine Gedanken braucht. Sie ist einfach reine Wahrnehmung.
Und als reine Wahrnehmung kann man sie nur erfahren.

Wozu Achtsamkeit und wie kann man Achtsamkeit praktizieren?
Achtsamkeit kann man in Stille, in der Bewegung oder im Alltag praktizieren. In jeder Situation kann man Achtsamkeit üben und je mehr man sie in den Alltag einbaut, desto leichter wird man sich fühlen. Doch für den Anfang würde ich empfehlen, diese Instanz erst einmal in der Stille kennenzulernen, zum Beispiel bei einer Atemmeditation. Sonst gibt es zu viele Ablenkungen für den Geist. Wenn du das gerne ausprobieren möchtest, eignet sich dafür die Atemmeditation am Ende des Textes.
Aber Achtung: Die Achtsamkeit ist wie ein Muskel, den man regelmäßig trainieren muss. Es kann also sein, dass bei deiner/deinen ersten Achtsamkeitsübung/en erst einmal gar nichts passiert. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, deine Gedanken rasen auf einmal, vielleicht findest du das Ganze auch richtig langweilig. Dann ist das ein guter Anfang! Sich überhaupt erst einmal darüber bewusst zu werden, wie die Gedanken rasen, wie man sich fühlt (gelangweilt) ist der erste Schritt zur Achtsamkeit.
Danach kann man die eigenen Reaktion auf das Empfinden untersuchen und beobachten.
Zum Beispiel: Deine Gedanken rasen oder du bist gelangweilt…
Dann kommt die Bewertung „Das ist unangenehm“ und daraufhin suchst du dir schnell eine Ablenkung. In der Achtsamkeit wollen wir diesen Raum zwischen Reiz (das Empfinden der rasenden Gedanken oder das Gefühl „Langeweile“) und der Reaktion (Bewertung und Ablenkung) vergrößern, sodass man im Idealfall eines Tages diese Reize bewusst wahrnimmt und dann genauso bewusst entscheiden kann, wie man darauf reagieren möchte.
Bei dem Beispiel klingt das vielleicht trivial, aber stellen wir uns einmal vor, wie dir jemand etwas Gemeines an den Kopf wirft (=Reiz).
Automatisch reagierst du vielleicht wütend oder traurig. Wie wäre es, wenn du aber selbst entscheiden kannst, wie du reagierst? Wie wäre es wenn der Raum zwischen Reiz und Reaktion so groß wäre, dass du in dieser Zeit eine aktive Entscheidung darüber treffen kannst, wie du auf den Reiz reagieren möchtest?
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Achtsamkeit praktizieren lohnt sich also.
Nicht nur wegen der Freiheit, so reagieren zu können, wie wir es wirklich möchten. Achtsamkeit praktizieren lohnt sich auch einfach dadurch, dass wir so das Hier und Jetzt wieder viel bewusster wahrnehmen können.
Und das Hier und Jetzt ist der einzige Moment in dem das Leben spielt. Also bedeutet Achtsamkeit nichts anderes, als wieder mitten im Leben anzukommen.
Wenn Du Lust hast direkt los zu legen, habe ich hier für Dich eine Mini – Atemübung:

Wenn dir diese kurze Achtsamkeitsübung gefallen hat, warten bei Meditation und Mee(h)r (LINK) noch viele andere schöne Achtsamkeitsmeditationen auf dich!
In Achtsamkeit,
deine Jenny

Mein Name ist Jennifer Bachmann, zertifizierte Meditationslehrerin und promovierte Meeresbiologin.
Ich biete ambitionierten Menschen im Rahmen meines Herzensprojektes Meditation und Mee(h)r, die Möglichkeit mehr Ruhe und Entspannung in ihr Leben zu bringen.
Als Meeresbiologin arbeite ich in Kolumbien außerdem an meinem größten Kindheitstraum:
Delfine und Wale zu schützen.
Wenn Du gerne in die Welt der Meditation und dem Meeresschutz eintauchen möchtest, besuche mich gerne auf meinen Kanälen: